Der Rechtsruck in Europa nimmt zu. Plötzlich werden Dinge öffentlich diskutiert, von denen wir dachten, sie seien selbstverständlich. Unsere gemeinsamen Werte werden in Frage gestellt, von Leuten die behaupten sie würden unsere Kultur verteidigen. Aber was kann ein einzelner dagegen machen? Robin Scheben, aus dem deutschen Bundeskollektiv, mit einem Aufruf zum Europäischen Frühling.
Was ist eigentlich gerade los in Europa?
Lange tot geglaubt, scheint der Nationalismus des letzten Jahrhunderts wieder auferstanden. In ganz Europa macht sich, damit verbunden, eine Entmenschlichung und Entsolidarisierung breit, von der wir dachten sie gehörte der Vergangenheit an.
Plötzlich diskutieren wir wieder ob es nötig ist Menschen auf Listen zu erfassen, in Lager zu stecken oder vor dem Ertrinken zu retten. Gleichzeitig kriminalisieren wir Menschen, die dies nicht hinnehmen möchten, die ihre Menschlichkeit behalten möchten.
Der Diskurs hat sich in den letzten Jahren verschoben.
Anstatt über die Politik zu diskutieren, die es nicht geschafft hat die eigentlichen Probleme in Angriff zu nehmen, stellen wir unsere Werte und Errungenschaften in Frage. Europäische Werte wie Solidarität, offene Grenzen und der Ausbau der EU stehen wieder zum Diskurs. Das Bekenntnis zu unseren Europäischen Werten ist zu einem reinen Lippenbekenntnis geworden. Und vor allem diejenigen, die ständig davon sprechen unsere Werte zu verteidigen, scheinen die ersten zu sein, die diese nun unter einem neuen Nationalismus begraben.
Eigentlich sollte nun ein Aufstand der anständigen folgen. Aber stattdessen wird das Rad immer weiter gedreht und wir sind an einem Punkt angekommen, an dem bereits Teile der Regierung und der Presse diese Barbarei aufnehmen und weiterspinnen, anstatt vehement zu widersprechen.
Immer mehr Menschen möchten das nicht tatenlos mit ansehen. Sie möchten unseren Politiker, Medien, Eliten und Intellektuellen widersprechen, die sich dieser Barbarei mitschuldig machen. Sie möchten den Menschen widersprechen, denen Wähler, Leser oder der eigene Wohlstand wichtiger ist als unsere gemeinsamen Werte.
Und so formieren sich immer breitere Proteste in ganz Deutschland.
Aber, was wird in wenigen Wochen von diesen Protesten bleiben, wenn es nur dabei bleibt sich zu empören? Verhallt die Stimme der Vernünftigen nicht im Chor der Empörten, wenn wir unserer Stimme nicht anders Gehör verschaffen? Wird sich wirklich etwas ändern, wenn die Politik bei Placebos und Lippenbekenntnissen verbleibt, anstatt die Fehlkonstruktion der Lissabonner Verträge, des Euros und der Europäischen Union anzugehen?
Aufstand der Anständigen
Wir sollten die Empörung nutzen und ein für alle Mal klarstellen:
Dass Seenotrettung nicht erfolgt, um Schlepper zu unterstützen.
Dass Zuwanderung nicht erfolgt, weil es den Menschen in Afrika so gut geht,
Dass die Eurokrise nicht gekommen ist, weil die europäische Wirtschaft so schwach ist.
Und, dass die Verträge von Lissabon nicht für eine nachhaltige Grenzpolitik stehen.
Denn, wenn die Probleme klar sind, ist es einfacher, echte Lösungen dafür zu finden und der Lösung eine Stimme zu verschaffen. Aber, wie verschaffen wir uns eine Stimme:
Wenn unsere Politiker nicht die Politik machen, für die wir sie gewählt haben?
Wenn unsere Medien nicht darüber berichten, wofür wir auf die Straße gehen?
Wenn unsere Intellektuellen und Eliten nicht den Dialog führen, den wir gerne führen würden?
In dem Fall müssen wir selbst die politischen Programme schreiben, die unsere Stimme vertreten. Wir müssen die Aufmerksamkeit auf das richten, wofür wir demonstrieren und wir müssen die Aufklärung beginnen, die wir von unseren Intellektuellen verlangen.
Wir brauchen einen euopäischen Frühling
Natürlich kann das nicht jeder von uns alleine. Wir müssen uns vernetzen, wir müssen miteinander diskutieren und wir müssen voneinander lernen.
Denn nur gemeinsam können wir etwas erreichen. Genau dazu möchten wir dich hiermit einladen. In Europa gibt es bereits Gruppen, die sich mit den Problemen unserer Zeit auseinandersetzen.
Aber, es gibt nur wenige Gruppen, die dies auf europäischer Ebene machen.
Und dafür brauchen wir deine Hilfe.
Werde Teil von unserer Bewegung. Hilf uns, Lösungen zu erarbeiten, unser Programm zu verbessern, Texte zu schreiben, Videos aufzunehmen, Grafiken zu erstellen und unsere Ideen in die Öffentlichkeit zu tragen.
Wir möchten bis 2025, nicht nur dem Rechtsruck entgegentreten, sondern wir möchten bis dahin ein völlig neues Europa schaffen.
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